Stress macht krank.

Was aber steckt genau dahinter?

Lärm, Schadstoffbelastung, Hitze, Kälte, Schmerz, Angst, Zeitdruck, Überforderung, Mobbing, Beziehungskonflikte, Trennung, Krankheit, finanzielle Sorgen, Krieg, Trauer,…

So vielfältig die Stressoren unseres modernen Alltags auch sein mögen, der Körper besitzt nur einen einzigen Mechanismus, darauf zu reagieren: die Aktivierung der neuroendokrinen Stressachse. Biochemisch gesehen wird dabei in Sekundenschnelle eine „fight or flight“ – Reaktion vorbereitet: alle fürs akute Überleben wichtigen Funktionen werden vorrangig bedient, Energiereserven werden frei gemacht, der Blutzucker steigt, Pulsfrequenz, Blutdruck und Atemvolumen werden erhöht, Wachsamkeit, Seh- und Hörvermögen werden gesteigert, alle nicht akut lebensnotwendigen Funktionen werden dafür vernachlässigt: Immunsystem, Verdauung und auch Fortpflanzung.

Ist die Gefahr vorbei, wird das System wieder runterreguliert und kann sich erholen, auch die „untergeordneten Organfunktionen“ werden wieder aufgenommen, das parasympathische Nervensystem  überwiegt.  In diesem Modus finden alle „selbst – und arterhaltenden“ Vorgänge statt: Fortpflanzung, Verdauung, Genesung, Immunfunktion,

Stehen wir aber chronisch unter dem Einfluss der Stresshormone, so hat das vielfältige negative Einflüsse auf die Gesundheit. Typische stress-assoziierte Erkrankungen sind Bluthochdruck, KHK, Herzschwäche, Diabetes mellitus Typ II, Adipositas, Verlust der Libido, Impotenz, Unfruchtbarkeit, Schlafstörungen, erhöhte Infektanfälligkeit, Störungen im Bereich der Verdauungsorgane, Depression, Angststörungen und „Burn-Out“.

Konsequenzen für die Prävention:

Ein Überwiegen der Sympathikusaktivität führt zu erhöhtem Bedarf verschiedener Mikronährstoffe, diese können gezielt kontrolliert und substituiert werden.

Die Aktivität des parasympathschen Nervensystems („innere Bremse“)  kann untersucht und durch gezieltes Training verbessert und gestärkt werden.

Menschen mit COMT-Polymorphismus sind besonders gefährdet, durch Stress zu erkranken, da bei ihnen das Schlüsselenzym zum Abbau der Stresshormone nur eingeschränkt funktioniert.

Frühzeitiges Bewusstsein für die Gefahren durch chronischen Stress kann helfen, langfristige Schäden zu vermeiden.