Das Wissen über die Zusammensetzung der Darmflora nimmt rasant zu, leider wird es im schulmedizinischen Alltag noch viel zu wenig in die Therapie mit einbezogen. Viele Beschwerden und Krankheiten hängen eng mit der Darmgesundheit zusammen. Bei Migräne, Kopfschmerzen, generalisierten Muskelschmerzen, Erschöpfung, Asthma, Allergieneigung und auch bei vielen entzündlichen Erkrankungen bieten sich über eine Analyse der Darmflora oft ungeahnte neue Ansatzpunkte in der Therapie. Auch Menschen, die mit chronischen Infekten und einem schwachen Immunsystem zu kämpfen haben, können eine erhebliche Verbesserung über eine mikrobiologische Darmsanierung erfahren.

Entsprechende Tests sind unkompliziert von zu Hause aus durchzuführen.

Eine ausführliche Analyse sollte neben den wichtigsten Bakteriengruppen auch Informationen über pH-Wert, Verdauungsrückstände, Besiedelung mit Pilzen, Schleimhaut- und Entzündungsmarker sowie lösliche Antikörper als Hinweis auf die lokale Immunsituation beinhalten. Je nach Beschwerden können zusätzlich noch weitere Parameter wie Histamin im Stuhl oder Antikörper auf Gluten im Stuhl sinnvoll sein.

Wie läuft die „Darmsanierung“ ab?

Hier gibt es kein einheitliches Programm, das für alle passt. Anhand des Befundes werden die fehlenden Bakterien eine Zeitlang mit einem passenden Probiotikum substituiert. Genau so wichtig ist dabei aber die Milieu-Sanierung, beispielsweise die Korrektur eines zu alkalischen pH-Wertes im Dickdarm oder die Unterstützung mit Verdauungsenzymen, wenn diese nicht mehr ausreichend vorhanden sind. Die Ernährung muss entsprechend angepasst werden, bei Hinweisen auf lokale Entzündungsreaktionen an der Schleimhaut oder auf einen „löchrigen Darm“ – auch Leaky gut genannt -, ist eventuell weitere Diagnostik erforderlich. Die Naturheilkunde kennt zahlreiche Wirkstoffe, die hier wertvolle Unterstützung geben können.

Insgesamt gilt:
ohne eine nachhaltige Veränderung der Ernährungsgewohnheiten wird sich eine derangierte Darmflora auf Dauer nicht sanieren lassen, denn die Zusammensetzung der Darmflora „züchten“ wir uns selbst über das, was wir den Bakterien an Substrat zur Verfügung stellen.  Viele chronische Beschwerden können durch eine mikrobiologische Darmsanierung deutlich verbessert werden.